Politische Erzählungen Sozioökonomischer Ungleichheit: Eine Diskursanalytische Rekonstruktion Konkurrierender Deutungsmuster

Sp酹estens seit der Weltfinanzkrise 2008-2009 sowie der Ver鐪fentlichung von Thomas Pikettys "Das Kapital im 21. Jahrhundert" geh顤t die sozio闥onomische Ungleichheit zu den kontroversesten Fragen der bundesdeutschen Politik. Nach wie vor herrscht kein Konsens darer, ob Ungleichheit tats踄hlich in dem dramatischen Ausma w踄hst, wie Kritiker: innen dies behaupten, und wenn ja, ob dies ein demokratierelevantes Problem darstellt. Die Arbeit schl輍t deshalb einen narrativ-diskursanalytischen Ansatz vor, der zu verstehen verhilft, wie politische Akteur: innen Ungleichheit deuten, die Kontroverse in der Regierungspraxis behandeln und welche politischen Auswirkungen sich aus den Deutungsk鄝pfen ergeben. Basierend auf Zeitungsartikeln, Bundestagsreden und Experteninterviews rekonstruiert der Autor die Multidimensionalit酹 des deutschen Ungleichheitsdiskurses von 2005 bis 2019. Er identifiziert und analysiert vier zentrale Ungleichheitserz鄣lungen in ihrer 鐪fentlichen Auspr輍ung und leuchtet diese erz鄣lerische Praxis anhand einer Fallstudie des Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung aus. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Verteilungsfrage stets unterschiedlich wahrnehmen l酲st, normativ widersprhlich bleibt und letztlich von der Deutungshoheit konkurrierender Erz鄣lungen gepr輍t ist. Kurz: Ungleichheit ist immer politisch.