Die Philosophischen Probleme Der Einsteinschen Relativitätstheorie

Vor wenigen Jahren noch war die RTh 1) nur in den Kreisen wissenschaftlich arbeitender Physiker bekannt, und auch da nicht einmal erall. Das wurde im Jahre 1918 mit einem Schlage anders. Wie die Wasser bei einer 鈁erschwemmung, so er- flutete die Theorie auf einmal das geistige Leben der gro en 猈fentlichkeit und ungez鄣lte Schriften, Artikel und Vortr輍e be- sch輎tigten sich mit ihr. \Vorin war dieses pl飆zliche Umsichgreifen der Einsteinschen Gedanken begrdet? Liegt es vielleicht im Charakter, im Wesen der Theorie, da sie die heimatlichen Grenzen sprengen mu te, da sie den Flug in das Denken der weiteren gebildeten Kreise und sogar der ungebildeten nehmen mu te? Wer die Theorie kennt, wird mir best酹igen, da das durchaus nicht der Fall ist. Die Physik, die Naturwissenschaft erhaupt, hat noch nie eine umfassende 'rheorie besessen, die so unpopul酺 ist wie die Ein- steinsche RTh. Das ist ein ganz typischer, wesentlicher Zug an ihr. Sie ganz, in ihren Grundlagen, ihrer Durchfrung, ihren Konsequenzen zu verstehen und zu erblicken ist nur der imstande, der er die n飆ige, wirklich nicht kleine mathematische Ausbildung verft. Wer f die Art des mathematischen und des theoretisch-physikalischen Denkens gar keinen Sinn besitzt, der steht der RTh gegener wie der Taube der Musik, wie der Blinde den Farben. Man kann ihm wohl allerlei er die RTh 1) Abkzungen: sp. RTh = spezielle Relativit酹stheorie; a. RTh allgemeine Relativit酹stheorie; entsprechend RTh, r -theoretisch, R-Theoretiker.