Vögel auf der Reise

Es ist doch etwas Wunderbares um den Vogelzug! Mit packender Eindringlichkeit und fast greifbar deutlich rollt er sich in gro artiger Anschaulichkeit zweimal j鄣rlich vor unseren Augen ab, und doch ist er noch immer vom Zauber des Geheimnisvollen umwoben und selbst f das Forscherauge mit schier undurchdringlichen Schleiern umhlt. Er tritt so unmittelbar an uns heran wie wenige andere Vorg鄚ge der Natur, gibt ganzen Jahreszeiten das sie kennzeichnende Gepr輍e, belebt unsere Einbildungskraft, reizt unseren Verstand, und doch k霵nen mir ihm trotz regster Forschungsarbeit nicht recht n鄣er kommen, und die Gelehrten vermochten nur hier und da den Schleier ein wenig zu lten. Die letzten und gr?ten R酹sel liegen ja im Zugvogel selbst, in seinem Triebleben und in seiner Psyche, und deshalb erscheinen sie f den Menschen so unergrdlich. Wer sich aber erst einmal planm?ig und wissenschaftlich vertieft mit den vielgestaltigen Fragen des Vogelzugs besch輎tigt hat, den lassen sie einfach nicht wieder los, der ist ihnen zeitlebens sozusagen mit Haut und Haar verfallen. Glaubt man der einen Frage auf den Grund gekommen zu sein, gleich tmt sich ein halbes Dutzend anderer hinter ihr auf. Es ist wie der Kampf des Herkules gegen die lern鄜sche Schlange, der aus jedem abgehauenen Kopf zwei neue hervorwuchsen. Seit 40 Jahren besch輎tige ich mich nun mit dem Problem des Vogelzuges, bin den Zugv鐷eln auf ihren Heeresstra en nach milderen L鄚dern nachgereist, konnte eingehend an so hervorragend gstigen Pl酹zen, wie Rossitten, Lenkoran, Tanger u.a., beobachten, und doch, je mehr ich mich in die Sache vertiefe, um so mehr komme ich zu der 鈁erzeugung, da all mein hei es und jahrzehntelanges Bemen mich der Wahrheit nur um einen winzigen Schritt n鄣er gebracht hat. Es ist unter solchen Umst鄚den natlich ganz unm鐷lich, die mannigfach verschlungenen und verkapselten R酹sel des Vogelzuges im knappen Rahmen eines Kosmosb鄚dchens auch nur einigerma en ersch鞿fend zu behandeln.