Verkaufte Sachsen

Johann Georg III. (1647 - 1691) regierte seit 1680 bis zu seinem Tod als Kurfst von Sachsen.
Auf einer Reise nach Italien 1685 besuchte er in Venedig die Oper, erlebte dabei den Auftritt der bermten S鄚gerin Margherita Salicola (1660 - 1717), verliebte sich Hals er Kopf in sie und lockte sie - Manche Historiker behaupten, der Kurfst h酹te sie entfren lassen. Dies scheint aber eher unwahrscheinlich zu sein. - mit viel Geld an den Dresdener Hof, um - so die offizielle Version - in der s踄hsischen Landeshauptstadt die italienische Oper wieder aufleben zu lassen. Da die S鄚gerin unter der Patronage des Herzogs von Mantua Ferdinando Carlo von Gonzaga-Nevers (1652 - 1708) stand und dieser auf sie Ansprhe erhob, floh sie heimlich aus Venedig. Dies frte zu einem politischen Skandal, denn der verschm鄣te Herzog forderte die S鄚gerin zurk, lie Verwandte der S鄚gerin gefangen nehmen und drohte damit, Anschl輍e auf die S鄚gerin und den Kurfsten zu veranlassen. Erst die Zahlung einer hohen Abfindung beendete den Streit.

Als M鐷lichkeit zur Geldbeschaffung sah Johann Georg III. die Vermietung von s踄hsischen Soldaten an. So kassierte er 1685 120.000 Taler f die Bereitstellung von 3.000 s踄hsischen Soldaten f zwei Jahre an die Republik Venedig f deren Krieg in Morea (heute: Peloponnes in Griechenland) und 1686 300.000 Taler f 5.000 s踄hsische Soldaten an den habsburgischen Kaiser Leopold (1640 - 1705) f dessen Krieg in Ungarn gegen die Tken.

Im folgenden Originaltext, den ich in einem vergilbten Buch ("Archiv f die S踄hsische Geschichte") auf einem Flohmarkt entdeckte, wird der leidvolle Alltag der 3.000 s踄hsischen Soldaten w鄣rend dieser zwei Jahre geschildert, von denen drei Viertel in K鄝pfen, an Seuchen oder aufgrund der Strapazen starben, nur 761 Soldaten kehrten lebend nach Sachsen zurk.

Letztlich liefert diese traurige Episode s踄hsischer Geschichte ein Argument in der Diskussion um die Entsch輐igung der Wettiner durch den Freistaat Sachsen.