Unvollständig und unvollkommen: der weibliche Körper in der mittelalterlichen Medizin

Das Buch untersucht die Darstellungen des weiblichen K顤pers im medizinischen Diskurs des 13. Jahrhunderts, indem es drei Gattungen medizinischer Literatur aus dieser Zeit analysiert: den medizinischen Kommentar des portugiesischen Physikers Pedro Hispano zur Isagoge des Johannitius, den Albert dem Gro en zugeschriebenen Traktat De secretis mulierum und das ebenfalls von Pedro Hispano verfasste Rezeptbuch Thesaurus pauperum. In diesem Zusammenhang stzte sich das medizinische Wissen im Wesentlichen auf die Naturphilosophie des Aristoteles und den Galenismus, der von den Arabern ernommen und neu interpretiert wurde. F Frauen und Frauenprobleme bedeutete die Grdung der Medizin auf diesen Grundlagen die Wiederaufnahme einer langen medizinischen Tradition, die den K顤per der Frau gegener dem des Mannes differenziert, minderwertig und hierarchisiert hatte und ihn ausschlie lich mit der Fortpflanzung in Verbindung brachte. Dieses Verst鄚dnis, das vor allem auf die Werke von Aristoteles und Galen zurkgeht, wurde in den Schriften der lateinischen medizinischen Tradition (Etimologias von Isidor von Sevilla) und im mittelalterlichen Arabisch (De genecia von Haly Abbas und C滱on de Medicina von Avicenna) aufgegriffen und neu definiert.